Sommer in Lima

Seit über einem Monat ist es richtig Sommer hier in Lima, jeden Tag hat es um die 27 Grad und auch nachts wird es nicht wirklich kalt. Ich freunde mich von Tag zu Tag mehr mit Lima an und auch mein peruanischer Horizont erweitert sich immer mehr. Nati und ich waren ein Wochenende mit unserer Gastfamilie in Ica, Huacachina und Pisco. Wir hatten eine sehr schöne Zeit und Alltag und Urlaub sind doch einfach ein Unterschied. Unsere kleinen Gastgeschwister haben die Aufmerksamkeit genossen und die beiden sind wirklich zum knuddeln. Sebastian, der Kleine lernt gerade sprechen und ahmt jeden und alles nach, was uns regelmässiges Lachen bereitet. Ganz besonders fühle ich mich geehrt, da er nun endlich meinen Namen kann und auch nicht nur mich so nennt, Nati ist nun auch Laura.

Huacachina war traumhaft, es gab eine kleine Lagune mit grünem Wasser und drum herum ragten hohe Dünen in den Himmel. Eine haben wir bestiegen und mit einer kleinen Tour haben Nati und ich uns noch im Sandboarden probiert. War ziehmlich gut aber auch sehr sandig!

2014-01-25_9249_

P1040879  P1040896

P1040958_c

Auf der Düne in Huaccachina ist die Ruhe und Freiheit vollkommen.

Samstagabend haben wir uns aus dann auf den Weg nach Pisco gemacht, denn eine Lehrerkollegin und Freundin kommt dort her und hatte an diesem besagten Sonntag Geburtstag. Es stellte sich herraus, dass unsere Gasteltern weder eine Adresse noch eine Telefonnummer hatten und auch Richard, der sonntags noch zu uns stiess, konnte nicht weiter helfen. Nachdem alle zehn Telefonbuchkanidaten eine Enttäuschung waren, haben wir den Tag an einem hässlichen Strand verbracht, dafür aber eine tolle Sandburg gebaut.

P1050059

Fernanda und Sebastian.

2014-01-26_9293_

Unsere Gastmutter mit den beiden Kleinen.

P1050162_c

Nach dem Sandburgbauen mit Richard.

Am Wochenende darauf haben Nati und ich uns mit Hanna und einem peruanischen Freund in Trujillo/Huanchaco getroffen. Wir haben die Chan Chan Ruinen besichtigt, im Meer gebadet und die Zeit miteinander genossen. Trujillo hat eine wunderschöne Plaza de Armas und die Häuser im Kolonialstil faszinieren mich einfach immer wieder. Nachdem wir am Montagmorgen pünktlich um 6 Uhr morgens in Lima ankamen, war die Arbeit natürlich um so härter, aber da musste ich durch, denn es gab einiges zu tun, da am folgenden Freitag schon die nächste Tuvilla Sendung vor der Tür stand. Die mittlwerweile auch schon online ist.

IMG_0523

Die Plaza de Armas in Trujillo.

IMG_0528_c

IMG_0540

Ein wunderschöner Innenhof eines kleinen Cafe´s in dem wir nach der langen Fahrt ein Frühstück genossen haben.

IMG_0592

Die Chan Chan Ruinen.

Hunachaco

Bei Sonnenuntergang mit Pizza und Gitarre.

Um nun aber auch vom normalen Leben ein wenig zu berichten, so kann ein einziger Tag in Peru bei mir auch aussehen:

Morgens die Livesendung bei der uns unser Chef am Tag zuvor gesagt hat, dass sie 15 Minuten­ kürzer ist als sonst und dabei war schon alles fertig, die Pauta stand und auch die ganzen Beiträge waren schon listo. Freitagnachmittag wollte ich ins Training, allerdings darf ich jetzt zwar beim Club Regatas Lima in La Punta rudern, jedoch nicht in dem Hauptclub der in Chorrios. Das Freitagstraining ist meistens in Chorrios und so ist die einzige Möglichkeit auf dem Weg von La Punta nach Corrios in den Vereinsbus einzusteigen um so unkontrolliert in de Club in Chorrios zu kommen. Einsteigen sollte ich an einem riesigen Kreisverkehr in Surco. Ich stand also über eine Stunde an einem riesigen Kreisverkehr in Lima und wusste leider nicht an welcher der acht Ausfahrten der Bus vorbeifahren würde. Nachdem ich eine Dreiviertelstunde gewartet hatte und schon dachte ich hätte ihn verpasst, fährt er dann an einer anderen Ausfahrt raus, als an der ich stand und ganz sicher war ich mir auch nicht. Jedenfalls war alles umsonst und mein Trainier, den ich dann verzweifelt angerufen habe, konnte mir auch nicht weiter helfen.

Dann bin ich zum Deutschen Club gegangen, der da ganz in der Nähe des Kreisverkehrs ist, um noch einmal nachzufragen, ob wir nicht doch in dem dort recht wenig benutzten Schwimmbad schwimmen können. Und wer hätte es gedacht? Nach dem dritten Anlauf dürfen wir nun endlich in dem Deutschen Club Germania das Schwimmbad mitverwenden. Es ist ziemlich cool, besonders, da der Club innerhalb von einer halben Stunde mit dem Tren zu erreichen ist. Der Abend war jedoch noch jung und ich hatte mit Nati und Hanna (die gerade in Lima zu Besuch war) ausgemacht, dass wir uns in Barranco treffen. Dummerweise hatte ich nur einen 50 Soles Schein dabei (ca.13€) aber da es hier sogut wie unmöglich ist mit so viel Geld etwas zu kaufen, geschweige denn im Bus die Pasaje damit zu bezahlen, musste ich erst noch in vier Geschäfte um etwas zu kaufen und so meinen 50er Schein klein zu machen. Netterweise hat mich einer der Türsteher des Deutschen Clubs begleitet, denn ich kannte mich überhaupt nicht aus und so hatte ich immerhin noch ein nettes Gespräch.

Endlich mit Kleingeld in der Tasche, warte ich dann auf einen Bus, den es nicht gibt und muss nach 15 Minuten geschlagen aufgeben und mich von einem netten Taxifahrer zu einer Ecke fahren lassen, an der Busse nach Barranco fahren. Glücklicherweise hatte er kein Rückgeld und so habe ich vom Ursprungspreis nur die Hälfte bezahlen müssen. Auf den Bus wartend stand ich dann irgendwo in Surco, einem Stadtteil von Lima, ganz allein in der Dunkelheit am Straßenrand und hoffte einfach nur, dass die Ecke sicher ist und der Bus schnell kommt. Irgendwann kam dann einer und nachdem ich noch über eine Stunde im Stau stand, kam ich irgendwann an und habe noch einen richtig netten Abend mit Nati und Hanna verbracht. Soviel zu einem ganz normalen Tag hier in Lima!

Ich war ja schon immer viel unterwegs und gut beschäftigt und hier in Lima bin ich einfach noch mehr und noch länger unterwegs allein wegen den ganzen Entfernungen.

Die komplette letzte Woche hatten wir das Zwischenseminar vom Welthaus Bielefeld und es war wirklich schön, die ganzen anderen Freiwilligen mal wieder zu treffen. Den meisten geht es sehr gut und sie genießen das Leben und die Freiheit hier in Peru. Es gibt aber auch die einen oder anderen, die in ihrem Projekt nicht gut aufgehoben sind und so war die Stimmung teilweise auch mal etwas durchwachsen.

Jeder der 30 Freiwilligen musste eine Präsentation zu seinem Projekt halten und auch so wurde viel geredet, so war der Mittwoch mit einer Wanderung in der Sierra eine tolle Abwechslung. Ich habe den Tag genossen wie keinen anderen, denn die Natur in Peru ist einfach unglaublich, ich habe mich gefühlt wie in einem überdimensionalen Maggiatal. Auch auf 3000 m Höhe ist hier noch alles grün und die Ruhe, die es in den Bergen zu viel gibt, fehlt mir Tag und Nacht in meinem Zuhause in Villa El Salvador.

Und trozdem ist es einfach toll zu wissen, dass die Ruhe, die Natur und die frische Luft nicht allzuweit entfernt sind. Vier Stunden mit dem Bus und die beste Wanderung kann beginnen.

P.S. Nach mehr als drei Wochen hat Mario endlich die Wasserleitung erfolgreich repariert und ich erfreue mich jeden Tag aufs neue an diesem Luxus den ich vermisst habe! 🙂

Tuvilla im Februar

Tuvilla vom Februar ist online, alle die gerne etwas über Nationalstolz und Rassismus auf Spanisch erfahren möchten bitte untenstehenden Link anklicken!

Leider wurde unser Programm um einen Block d.h. 15 Minuten gekürzt und das wurde uns auch leider erst am Abend davor mitgeteilt. Bedeutet, in der nächsten Sendung geht es weiter mit dem Thema und wir hatten einen super stressigen Abend um die ganze Pauta so zu ändern, dass wir ein Programm ohne inhaltliche Löcher haben, jedoch trozdem 15 Minuten weniger Audiomaterial hatten.

Hier ist der Link:

http://tuvilla.wueste-welle.de/?p=1294