Mal wieder ein Lebenszeichen

Mit meinem Laptop liege ich auf meinem Bett, von überallher lärmt es und doch ist es schon fast zur Normalität geworden. Die laute traditionelle peruanische Musik aus dem nebenan gelegenen Colegios, die Sirene eines Autos, das Geschrei von Kindern, die bellenden Hunde, die Brothupe am Morgen um sieben oder das Auto mit Megafon das seine Waren in unglaublicher Lautstärke anpreist: Mango, papaya, platano. Alles ist so normal geworden, ich kann mir kaum noch vorstellen wie es ohne ist und doch sehne ich mich manchmal nach ein wenig Ruhe.

Freitag Abend war ich mit einer Freundin in Miraflores, wir haben uns in einem hübschen Café, von denen es viel mehr gibt als ich je gedacht hätte, einen frischen Jugo und eine Kleinigkeit zu Essen gegönnt. Danach sind wir durch das beleuchtete Miraflores bei Nacht geschlendert, haben die Schmuckstände begutachtet und auf einem kleinen Platz mitten auf dem Parque Kennedy live Musik gehört. Jede Menge Leute standen im Kreis und schauten zu, wie die ältere Generation zu der Musik Salsa tanzte. Es war eine unglaublich schöne Atmosphäre, wenig Ausländer und jeder war mit sich und der Welt in Frieden und hat einfach nur den Moment genossen, ganz ohne Hektik und Stress.

Fiesta allgemein in Peru ist eine ganz eigene Sache für sich. Samstag war ich auf einem kleinen Musikfestival mit peruanischen Bands und es war super entspannt mit richtig guter Musik. Das einzige Problem was immer und immer wieder auftaucht ist die Frage mit dem Heimkommen! Als blonde Frau kann ich nachts nicht alleine mit dem Taxi fahren und erst recht nicht nach Villa el Salvador. Dann bleiben genau zwei Möglichkeiten: Mit dem letzen Bus vor 24 Uhr zurück fahren oder aber den ersten Bus morgens um 5.30 Uhr nehmen. Meist wird es zweites, da meine Freunde immer bis zum ultimo beleiben und feiern.

 

Das ganze Wochenende war nach den letzten Wochen wieder mal richtig ereignisreich. Eine miese Sommergrippe hat mich eine komplette Woche bei Tagsüber 30 Grad in meinem Zimmer an mein Bett gefesselt und die Woche darauf war auch schon wieder der erste Freitag des neuen Monats mit Tuvilla.

In unserer April-Sendung ging es um die Städtepartnerschaft zwischen Villa El Salvador und Tübingen, ein wirklich interessantes Thema mit vielen verschiedenen Projekten. Wir hatten zum ersten Mal zwei live Gäste eingeladen und dadurch sind wir ganz schön ins rödeln gekommen, denn beide kamen zu spät und so waren wir gezwungen in letzter Minute die komplette Pauta wieder umzuändern. Der zweite Block wurde zum ersten, das Interview wurde verlängert, den live Gast vom dritten Block haben wir in den letzen Block geschoben und ein Audio überhaupt nicht abgespielt. War mal eine neue Erfahrung, total chaotisch aber trotzdem irgendwie gut! Sollte es bald wieder regelmäßiger Strom im Radio geben werde ich die Sendung online stellen.

 

Am Samstag kommt meine Familie zu besuch und ich bin schon wirklich gespannt wie es ihnen hier gefallen wird. Und ich freue mich so sehr die Drei nach sieben Monaten endlich wieder in „vivo“ zu sehen und ich freue mich auf die Reise durch den ganzen Süden von Peru!

 

Jose Galvez was ganz in der Nähe von Villa ist bei Nacht:

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