Das erste mal im Mercado

Nachdem heute morgen Christian, Franklin (beides Musiker und Lehrer an der Schule Fe y Alegria) und Nati hier in unserem Haus eine Probe für ihren ersten kleinen Auftritt am Montag in der Schule veranstaltet haben bin ich mit Martha und den beiden Kleinen einkaufen gegangen.
Es gibt einen Supermercado der einem Deutschen Baumarkt mit zusätzlichem Essenssortiment nahe kommt, dann gibt es den Mercado und noch ganz viele kleine Läden. Heute waren wir im Mercado, einer riesigen bedachten Halle mit gaaaaanz vielen kleinen Ständen. Es gibt Gänge nur mit Obstständen oder Gemüseständen, dann gibt es Fleisch, ganze Hühner die außen meist aufgeschnitten an den Ständen hängen sodass alle Eingeweide heraus hängen und auch ansonsten gibt es alles was man brauchen könnte. Dazu sind überall Leute und es ist total unübersichtlich was das Sicherheitsgefühl nicht gerade verbessert.

Jetzt aber noch kurz zum Essen, das Peruanische Essen ist nicht umsonst gerade weltweit der neueste Trend! Zum einen sind die Leute sehr stolz auf ihr essen und fragen mich die ganze Zeit ob ich schon dies und das und was auch immer für Spezialitäten gegessen habe und zum anderen ist das Essen tatsächlich sehr lecker. Die Vielfalt der Früchte die es hier gibt ist riesig und alles schmeckt so viel besser als in Deutschland. Mein persönlicher neuer Favorit ist granadilla = Passionsfrucht!
Zum Mittag- und Abendessen gibt es meist Fleisch mit Reis und oft auch Gemüse und oder Kartoffel dazu, Suppe ist meist nur die Vorspeise. Dann gibt es super leckere süße heiße Getränke die gut für den Bauch/ die Verdauung sein sollen und ich kann nur sagen bisher ist die gefürchtete Magenverstimmung ausgeblieben trotz Salat und ähnlichem.

Meine ersten Tage in Lima

Seit Montag bin ich nun in Peru und die letzten Tage ist bereits ziemlich viel passiert. Die ersten zwei Tage verbrachten wir (alle Freiwilligen) zusammen in einem Hotel in Magdalena del Mar, einem sehr teuren und sicheren Viertel von Lima. Alle vom Jetlag noch nicht ganz der Zeitzone angepasst und dauernd müde haben wir gemeinsam Handys gekauft, waren in der Deutschen Botschaft, um unser Visum zu verlängern, haben das erste peruanische Essen zu uns genommen und eine kleine Stadtführung durch Limas Zentrum bekommen.
Der Verkehr ist ein totales Chaos, überall Taxis, Motortaxis, Busse, Autos in allen Zuständen und ein Verkehrsystem ist überhaupt nicht erkennbar. An unserem letzten gemeinsamen Abend sind wir zu dreizehnt in einem Taxi heimgefahren das sechs Sitzplätze hatte, also mehr als eng, und sicher fühlte sich das auch überhaupt nicht an!
Am Mittwoch Morgen wurden dann alle nacheinander von unseren Projektpartnern abgeholt oder sind mit Taxis zu den Busbahnhöfen gefahren, von denen aus es dann für den Ein oder Anderen noch 5 bis 22 Stunden mit dem Bus zum endgültigen Projektplatz weiter ging.
Auf meine Ansprechpartnerin wartete ich vergeblich, konnte dann aber glücklicherweise mit Antonio, dem Koordinator der Schule hier, und Natalie, der Mitfreiwilligen, mit der ich zusammen in der Familie wohne, nach Villa El Salvador fahren. Auf der Fahrt zu unserem neuen Zuhause in den Außenbezirk Villa El Salvador veränderte sich die Landschaft ziemlich stark, die Häuser wurden kleiner, Bäume gab es nicht mehr, die Luft wurde immer Staubiger und irgendwann waren die Straßen dann auch nicht mehr geteert.
Die Wohnverhältnisse schockierten mich erst einmal etwas, alles ist sehr klein, kalt, feucht, dunkel, da es kaum Fenster gibt, und irgendwie ungemütlich. Um einen kleinen Eindruck von meinem neuen Zimmer zu bekommen: Es gibt kein Fenster, es ist keine 9 m² groß und es ist komplett in rosa gestrichen mit Winnie Pu Tapete, also mein Geschmack ist zu 100% getroffen :P. Erst einmal alles nicht so rosig wie mein Zimmer, aber die Familie ist sehr nett, die beiden kleinen, Fernanda ist vier und Sebastian ist ein Jahr alt, sind zum Knuddeln und bisher habe ich keinen von beiden schreien gehört. Nur sehr schade, dass ich kaum etwas verstehe und noch viel weniger sagen kann!