Freitag morgen um sechs Uhr ging unsere Reise los, mit dem ganzen Gepäck (Zelt, Schlafsäcke und Isomatten) sind wir erst einmal nach Chosica einem Randstadtteil von Lima gefahren und von dort aus dann mit einem kleinen Bus über zwei Stunden bergauf bis nach San Pedro (ca. 3000m hoch) einem kleinen Ort der unterhalb von dem Hochplateau Marcahuasi liegt gefahren.
Die Hochfahrt war traumhaft, die Luft wurde immer besser, die Landschaft war erst grün und wurde dann immer steiler und Felsiger und die Sonne schien auch.
San Pedro noch bei Sonnenschein.
In San Pedro angekommen haben wir unsere Sachen in ein kleines Hotel gebracht dessen Standard ganz klar peruanisch war und haben erst einmal das Dorf erkundet und ein bisschen die frische Luft, die Sonne und die Aussicht genossen.
Nachmittags kam dann langsam aber sicher der Nebel und hüllte uns total ein. Der leichte Nieselregen und der dichte Nebel machen alles noch kälter und ungemütlicher und brachte uns dazu schon um neun Uhr schlafen zu gehen. Nicht so schlimm, denn am nächsten Morgen ging es schon um 5.30 Uhr weiter. Wir wollten möglichst früh die Wanderung nach Marcahuasi beginnen um zu sehen wie die Sonne rauskommt zwischen den aufreißenden Wolken.
San Pedro von oben.
Der Aufstieg bis auf fast 4000 Meter war traumhaft, unbeschreiblich und für mich hatte die ganze Unternehmung zudem noch viel mehr Bedeutung denn es war die erste richtige Wanderung nachdem ich vor elf Monaten mein Bein gebrochen hatte. Nati, Richard, sein Neffe und ich sind gelaufen, das schwere Gepäck hatten wir auf Esel gespannt. Die Jungs sind mit Pferden hoch geritten was wir Mädels etwas lächerlich fanden aber es war doch um einiges anstrengender da wir die Höhe einfach nicht gewohnt sind. Auch gegen die leichten Kopfschmerzen bei mir hat der Coca Tee nur begrenzt geholfen, wobei der Tee einen sehr leckeren Geschmack hat vor allem nachdem ich jetzt seit zwei Monaten tag täglich immer nur Anis oder Manzania Tee getrunken habe.
Die Felder im Vordergund, hinter den Wolken ist die nächste Bergkette zu sehen.
Einen kurzen Moment lang sind die Bäume zu sehen.
Kakteen auf über 3000 Meter höhe.
Das Eingangstor zum Hochplateau Marcahuasi.
Je weiter wir nach oben kamen umso Nebeliger und kälter wurde es und oben angekommen war dann alles im Nebel versunken.
Auch auf fast 4000 Meter höhe gibt es noch Blumen in Peru.
Der Plan war eigentlich oben auf dem Hochplateau mit Zelt zu übernachten doch nachdem wir ca. fünf Stunden in der Kälte ausgeharrt haben wurde der Plan geändert und noch am gleichen Tag sind wir durch dichten Nebel wieder nach San Pedro gelaufen. Der Abstieg hat meinem Bein nicht so gefallen aber 11 Monate Geduld reichen wohl nicht.
Der Abend wurde ein Doppelkopf lern Abend mit frühem ins Bett gehen da oben auf dem Berg die Zeit irgendwie langsamer vergeht (das soll sogar Einstein bewiesen haben) und ich wieder total früh müde war.
Heute Morgen sind wir dann um kurz vor sechs morgens mit einem klein Bus wieder über die Pisten mit steilen Abhängen zurück gefahren und in Chosica angekommen schien die Sonne, es war warm und der ganze Tag lag noch vor uns.